Das Spitzenspiel beim SV Anzing ging für die Friedberger Erste mit 33:37 (17:16) verloren.
Damit verpassen die Handballer in der Landesliga Süd den Anschluss an die Tabellenspitze.
Erster gegen Dritter, zwei frühere Bayernligisten gegeneinander, Anzing dominant und mit
weißer Weste, Friedberg aber nur zwei Zähler zurück: Das war die Spitzenpaarung am
Samstag. Friedberg wusste, was bei den Oberbayern auf dem Spiel stand. Mit einem Sieg
hätten die Herzogstädter den SV einholen können.
Die erste Hälfte sah eine sehr gute Vorstellung der Friedberger. Laurin Günther, der nach
seiner Verletzung in der Saisonvorbereitung langsam wieder fit wird und immer mehr
Einsatzzeit bekommt, feierte sein Premierentor für die Friedberger. Diese hielten defensiv gut
dagegen, das 7:4 nach zehn Minuten zeigte, wem die Anfangsphase gehörte.
Aber der TSV konnte dieses Niveau nicht ganz halten. Das lag zum einen natürlich auch an
der Klasse des Gegners. Anzing hat bislang fast jedes Spiel dominiert, nur einmal mussten die
Oberbayern bisher etwas zittern. Aber Friedberg brachte sich auch durch eine schwächere
Chancenverwertung selbst ein wenig um die Früchte seiner harten Arbeit. Die Handballer
hätten noch deutlicher wegziehen können, ließen aber zu viel liegen und mussten sich darum
mit einem 11:9 nach gut 15 Minuten begnügen.
In der Folge ging es hin und her. Friedberg verlor Simon Braun und Lasse Rehmeyer durch
Verletzungen. Das schwächte die Mannschaft sehr, denn jetzt standen ihr nur noch neun
Feldspieler zur Verfügung.
Friedberg war dank der guten Defensive das leicht bessere Team. Aber vorne lief es nicht
immer rund, Friedberg vergab einige gute Chancen. „Wir waren richtig gut in der ersten
Hälfte, haben es aber nicht geschafft, uns einen größeren Vorsprung zu erarbeiten“, sagte
Trainer Udo Mesch. „Das lag an einigen schlechten Entscheidungen vorne und einfachen
Fehlwürfen. Aber insgesamt kann ich mit diesem Auftritt zufrieden sein, nur die beiden frühen
Ausfälle haben uns sehr getroffen, da wir keine breite Bank zur Verfügung hatten.“
Im zweiten Durchgang drehte Anzing aber nach dem 16:17 zur Pause bald die Partie. Nach
gut 40 Minuten waren die Oberbayern schon mit 22:19 vorne, auch eine Auszeit der Gäste
änderte wenig am Wechsel des Momentums.
Friedberg gab sich aber nie auf, so glichen die Herzogstädter nach dem 20:23 nochmals aus
und waren bis zum 26:26 nach 48 Minuten ebenbürtig. Dann schwanden aber langsam die
Kräfte. „Die schnelle Mitte des Gegners sorgte dafür, dass das Tempo hoch blieb“, sagte
Mesch. „Wir haben es in der Schlussphase nicht mehr geschafft, da mitzugehen. Die
Niederlage ist eine große Enttäuschung für uns, jetzt haben wir den Tabellenführer wegziehen
lassen müssen. In den entscheidenden Phasen nach der Pause waren wir leider zu hektisch und
gingen zu fahrlässig mit unseren guten Möglichkeiten um.“
Das 33:37 (17:16) in Anzing lässt den TSV in der Landesliga Süd auf Rang fünf zurückfallen.
Anzing bleibt hingegen mit der perfekten Bilanz von sechs Siegen aus sechs Spielen an der
Tabellenspitze. Der Weg in die Bayernliga wird wohl nur über den SV führen. Auf Friedberg
wartet am nächsten Samstag die Aufgabe bei Bayern München, dem Tabellenletzten.
Altenweger (1); Fieger; Okyere (1); Schmid (2); Braun (5); Newel (4); Häusler (5/2); Günther
(1); Fuchs (5/2); Cada; Rehmeyer (3); Schiechtl (2); Prechtl (4).