Die Friedberger Erste hat in der Landesliga Süd zum ersten Mal seit drei Partien wieder
verloren. In Ismaning gab es am Samstag eine 25:30 (9:13) Pleite.
Die wieder erstarkten Oberbayern sind seit fünf Spieltagen auf Erfolgskurs. Nachdem ihnen
mehrere Leistungsträger über einen langen Zeitraum verletzt nicht zur Verfügung gestanden
hatten, sind sie seitdem wieder in Bestbesetzung und haben sich aus dem Tabellenkeller nach
oben gearbeitet. Friedberg, das fünf Zähler aus seinen letzten drei Begegnungen geholt hatte,
war gegen den Tabellennachbarn von Beginn an unter Druck.
Vor allem im Angriff lief dabei wenig zusammen. Die Friedberger, die auf den wieder
genesenen Paul Thiel bauen konnten, erzielten zwar in der siebten Minute das 3:2. Danach
herrschte aber lange Torflaute. Bis zur 20. Minute gelang den Gästen nur noch ein weiterer
Treffer. Ismaning führte darum schon mit 8:4.
„Die Angriffsleistung vor der Pause war extrem enttäuschend“, ärgerte sich Trainer Udo
Mesch. „Wir haben viele frei Würfe einfach weggeschmissen, haben drei Siebenmeter
vergeben und uns einige einfache Ballverluste geleistet. Darum haben wir trotz der guten
Defensivleistung einen klaren Rückstand hinnehmen müssen. Denn hinten hatten wir die
Ismaninger gut im Griff, aber wir haben viel zu wenig Tore gemacht.“
Das 6:11 nach 26 Minuten spricht dabei Bände. Im Angriff lief es erst ein wenig besser, als
der TSV nach einer roten Karte für Ismaning in Überzahl agieren konnte. Doch der 9:13
Pausenrückstand zeigte die Probleme der Handballer an diesem Tag.
Nach dem Seitenwechsel war der TSV aber besser in der Begegnung. Eine taktische
Umstellung half dem Spielvortrag, jetzt war Friedberg im Angriff gefährlicher. Auch bei den
Siebenmetern agierten die Gäste weitaus konzentrierter: Drei Tore aus drei Versuchen nach
der Pause polierten die Bilanz jetzt auf.
Und so fand der TSV zurück in die Begegnung. Ismaning hatte offensiv immer wieder zu
kämpfen mit der gut aufgestellten Friedberger Abwehr. Und nach dem 17:20 schafften die
Gäste es, sich zurück zu kämpfen: Gut sieben Minuten vor dem Ende hatten sie den 22:22
Ausgleich erzielt.
„Da waren wir dank einer guten Abwehrleistung wieder dran“, sagte Mesch. „Ismaning kam
kaum noch zu Toren, unsere Trefferquote hatte sich in dieser Phase verbessert. Aber es hat
nicht gereicht: Kaum hatten wir den Ausgleich geschafft, machten wir wieder diese leichten
Fehler. Das ärgert mich maßlos. So kann man gegen eine starke Mannschaft nichts holen.
Diese vermeidbare und ärgerliche Niederlage wirft uns weit zurück.“
Friedberg war bis zum 24:25 gut vier Minuten vor Schluss in der Partie. Doch gerade dann,
als es wirklich darauf ankam, fielen die Herzogstädter wieder in alte Muster zurück und
machten bei eigenem Ballbesitz einige Leichtsinnsfehler. Ihnen gelang nur noch ein weiterer
Treffer, das Spiel in Ismaning ging mit 25:30 (9:13) verloren.
Damit muss sich der TSV Friedberg drei Spieltage vor dem Saisonende wieder nach unten
orientieren. Der Vorsprung auf Rang acht, der unter Umständen Relegationsspiele gegen den
Abstieg bedeuten würde, beträgt jetzt lediglich drei Zähler.
Altenweger; Karl; Stancu (2); Schmid (4); Braun; Newel; Häusler (1); Günther (3); Thiel (2);
Fuchs (6/3); Cada (1); Bauer (1); Rehmeyer (4/2), Prechtl (1).
Domenico Giannino