Die Friedberger Handballer haben am Samstag einen Punkt gegen Herrsching geholt. Beim
24:24 (8:15) überkamen die Gastgeber einen schwachen Start und holten einen deutlichen
Rückstand noch auf.
Ohne Paul Thiel gingen die Herzogstädter in ihr Heimspiel gegen den Tabellennachbarn. Der
Kreisläufer fehlte erkrankt. Für ihn rückte der A-Jugendliche Calin Stancu ins Team.
Nach dem 2:2 erwischten die Friedberger eine ganz schwache Phase, in der ihnen in über elf
Minuten nur ein Treffer gelang. Darum führte Herrsching schon früh mit 8:3.
Offensiv lief im gesamten ersten Durchgang wenig zusammen. Friedberg schaffte bis zur
Pause nur acht Treffer. Nur die starke Defensive und die gute Torhüterleistung waren dafür
verantwortlich, dass der TSV zumindest noch so einigermaßen in der Partie drin war.
„Offensiv lief wirklich gar nichts zusammen“, sagte Trainer Udo Mesch. „Wir waren im Kopf
nicht schnell genug, trafen viel zu viele falsche Entscheidungen. Unser Umschaltspiel hat gar
nicht funktioniert und wir haben sehr viele freie Würfe nicht nutzen können. Außerdem war
unsere Quote bei den Siebenmetern mehr als ausbaufähig.“
Ein 4:10 nach 15 Minuten zeigte, wie schwer sich der Friedberger Angriff tat an diesem
Samstag. Zwar konnte Herrsching nicht komplett wegziehen, aber über ein 6:12 mussten die
Handballer mit dem 8:15 Pausenrückstand trotzdem eine hohe Hypothek mitnehmen in den
zweiten Durchgang.
Doch eine umfassende taktische Umstellung half den Handballern dann, sich langsam zu
stabilisieren. Herrsching fand es schwer, sich an die neuen Gegebenheiten anzupassen. Zudem
ging dem Gegner nach und nach die Puste aus. So kam Friedberg trotz allem langsam wieder
näher heran.
Vor allem dank der immer besser werdenden Abwehr holten die Gastgeber nach dem 16:22
Mitte der zweiten Hälfte so immer weiter auf. Herrsching schaffte jetzt über neun Minuten
lang keinen Treffer. Friedbergs Keeper Vinzenz Altenweger lief zu Höchstform auf. Sieben
Minuten vor dem Ende war mit dem 21:22 der Anschluss geschafft.
„Es war klasse, wie sich die Jungs dann zurückgekämpft haben“, sagte Mesch. „Großes
Kompliment dafür. Alex Prechtl war überragend in der Abwehr, auch Vinz im Tor hat viel
herausgeholt. Trotzdem dachte ich nach dem 21:24 gut vier Minuten vor dem Ende, dass wir
uns nicht belohnen würden können. Doch in der dramatischen Schlussphase gelang uns doch
noch der Punktgewinn. Damit müssen wir angesichts des Spielverlaufs auch zufrieden sein,
mehr war heute sicherlich nicht möglich.“
Knapp 200 Sekunden vor dem Ende lag der TSV mit dem 21:24 scheinbar vorentscheidend
hinten. Doch die Friedberger machten defensiv zu und kassierten kein weiteres Tor. Laurin
Günther schaffte dann kurz vor dem Ende das Tor zum Ausgleich.
Somit holte Friedberg mit dem 24:24 (8:15) Unentschieden trotz deutlichen Rückstands doch
noch einen Zähler gegen den Tabellennachbarn aus Herrsching. Das führt aber zum
Abrutschen auf Rang sechs in der Landesliga Süd. Am nächsten Wochenende wartet der
wieder erstarkte Siebte aus Ismaning, der vier der letzten fünf Spiele gewonnen hat.
Altenweger; Fieger; Okyere (2); Schmid (2); Braun (1); Newel (2); Häusler (3); Günther (6);
Stancu (1); Fuchs (3/2); Cada; Rehmeyer (2); Prechtl (2).
Domenico Giannino