Die Friedberger Zweite hat am Samstag in Bäumenheim trotz einer klaren Führung doch noch
den Sieg aus der Hand gegeben. Beim Vorletzten der Bezirksoberliga teilten sich die
Handballer beim 30:30 (20:12) die Punkte.
Die Herzogstädter fuhren in Bestbesetzung zum Tabellennachbarn. Der letzte Sieg war ihnen
jedoch Anfang Januar gelungen. Darum stand der Neunte der Bezirksoberliga ein wenig unter
Zugzwang und wollte diese Serie beim Aufsteiger beenden, der in dieser Saison erst einmal
gewonnen hatte.
Und nach einer Anfangsphase, in der sich beide Teams erst einmal abtasteten, ließ sich dies
auch gut an. Friedberg hatte jetzt alles im Griff, die Abwehr stand gut und der TSV setzte sich
auf 9:5 nach 15 Minuten ab. Auch Torhüter Martin Häselhoff hatte wieder einmal einen guten
Tag erwischt. Das 12:8 nach 20 Minuten war Ausdruck der Friedberger Überlegenheit.
Und die Handballer legten bis zur Pause noch nach. Jetzt kam von Bäumenheim gar nichts
mehr, die Herzogstädter hatten leichtes Spiel. Das 20:12 zur Pause war eine ausgezeichnete
Zwischenbilanz.
„Wir haben unsere Chancen da gut genutzt und sind geduldig geblieben“, sagte Trainer
Christoph Handelshauser. „Die Chancenverwertung war vor der Pause wirklich gut.
Insgesamt sind wir dank der starken Abwehr verdient vorne gewesen. Bäumenheim spielte
seine Angriffe sehr lange aus, aber wir haben die Konzentration hochgehalten und waren zur
Pause klar vorne.“
Doch das 22:14 nach 34 Minuten brachte einen Bruch ins Friedberger Spiel. Die Sicherheit
vor dem Tor war plötzlich weg. Jetzt vergaben die Gäste eine Großchance nach der anderen.
So fand Bäumenheim doch noch zurück in die Begegnung.
Nur ein Friedberger Tor in gleich neun Minuten sorgte wieder für Spannung. „Da haben wir
den Gegner durch eigenes Unvermögen wieder stark gemacht“, ärgerte sich Handelshauser.
„Viele vergebene Chancen, darunter auch ein Siebenmeter, sorgten dafür. Wir haben dann
auch zu wenig Druck aus dem Rückraum entwickelt. Damit verloren wir komplett den Faden
und schließlich auch den Sieg.“
Jetzt war Friedberg bis in die Schlussphase hinein nur noch mit einem oder zwei Treffern
vorne. Mit dem 27:27 knapp sechs Minuten vor dem Ende war auch dieses letzte Polster
verschwunden. In der packenden Schlussphase waren es plötzlich die Gastgeber, welche auf
Sieg spielen konnten. Zu unkonzentriert war der TSV jetzt im Angriff.
Nach dem Ausgleich zum 30:30 hatte Bäumenheim mehrfach die Chance auf den Siegtreffer.
In den letzten 50 Sekunden waren die Hausherren dann sogar in Überzahl. Aber Friedberg
kam nochmals mit einem blauen Auge davon: Weitere Tore fielen dann nicht mehr.
Mit dem 30:30 (20:12) Unentschieden treten die Herzogstädter in der Bezirksoberliga als
Neunter aber weiter auf der Stelle. Bäumenheim vergrößert dagegen sein Polster auf das
Schlusslicht aus Kissing. Friedberg empfängt als Nächstes den souveränen und noch
unbesiegten Tabellenführer aus Gundelfingen.
Häselhoff; Fieger; Schreiber (2); Schmid; Neumeier (2); Friedewold (7); Stancu (2);
Koppmann (2); Vitale (1); Kwade (2); Braun (2); Seidler (10/6); Mayer; Dorsch.
Domenico Giannino