Auch in Bobingen gab es für die Friedberger Zweite eine Niederlage. Beim 22:30 (10:18) am
Samstag gegen den Dritten der Bezirksoberliga konnten ersatzgeschwächte Handballer nur
phasenweise ihr volles Potential abrufen.
Friedberg ging ohne das etatmäßige Torhüterpaar in die Partie. Raphael Karl wurde bei der
Ersten gebraucht, Karl Kiehstaller fehlte verletzt. Darum begann der A-Jugend-Torhüter
Colin Schafai, zudem war Veteran Mark-Henning Böhm von der Dritten mit dabei. Beide
machten ihre Sache aber mehr als ordentlich.
Der Start misslang der Zweiten dennoch gehörig. In den ersten zehn Minuten hatte die
Abwehr keinen Zugriff, vorne fehlte der Druck und die Entschlossenheit gegen die aggressive
Bobinger Defensive. Darum fiel das erste Friedberger Tor erst nach elf Minuten, zu diesem
Zeitpunkt lag der TSV schon mit 1:6 hinten. In einer sehr einseitigen ersten Hälfte leistete
sich Friedberg zu viele Ballverluste und agierte offensiv zu zaghaft.
Bobingen hatte die Partie stets im Griff und setzte sich über ein 10:4 und ein 15:8 immer
weiter ab. Zur Pause lag Friedberg, das nur zehn Feldspieler zur Verfügung hatte, darum
schon mit 10:18 hinten.
Doch die Vorstellung verbesserte sich nach dem Wiederbeginn. Jetzt verschob die Abwehr
besser, auch die Anspiele an den Kreis verteidigten die Herzogstädter effizienter. Da nach 40
Minuten außerdem ein Bobinger Spieler direkt Rot sah, war der TSV bis Mitte der zweiten
Hälfte auf 20:23 herangekommen.
Das sollte aber letztlich nur ein Strohfeuer sein. Denn jetzt lahmte wieder der Angriff,
Friedberg war offensiv sehr ungefährlich. Kraft und Konzentration brachen weg, nach und
nach fehlte dann wohl auch der Glaube an die Wende. Bobingen konnte sich so wieder fangen
und übernahm die Kontrolle.
Mit einem 21:26 ging es in die Schlussphase. Marcus Lugauer musste dann kurz vor Schluss
nach seiner dritten Zeitstrafe auf die Tribüne, dasselbe Schicksal wiederfuhr auch einem
Bobinger Akteur. Doch Friedberg fehlte nach starken 15 Minuten im zweiten Durchgang im
Angriff die Durchschlagskraft. In den letzten 17 Minuten konnte der TSV nur noch zwei
Treffer erzielen.
Das reichte nicht gegen eine solide aufspielende Bobinger Mannschaft. Mit der 22:30 (10:18)
Niederlage fällt Friedberg auf den vorletzten Platz in der Bezirksoberliga zurück. Bobingen
bleibt ohne Niederlage auf den dritten Rang.
Trainerin Sandy Mair konnte trotzdem einige positive Dinge mitnehmen: „Insgesamt war das
natürlich zu wenig, aber mir hat gefallen, wie sich die Mannschaft nach der Pause aufgebäumt
hat. Gute 15 Minuten haben gereicht, um den Anschluss wieder zu schaffen. Danach sind wir
aber wieder in die alten Muster zurückgefallen und haben vor allem im Angriff viel zu viele
einfache Fehler gemacht.“
Schafai; Böhm; Kappler (2); Herrmann; Graf; Maas (7); Wanie; Kwade; Lugauer (3); Seidler
(6/3); Dorsch (3); Wachtel (1).
Domenico Giannino