TSV Unabsteigbar und viele Verabschiedungen

Erleichterung herrscht vor bei den Friedberger Handballern. Nach dem vierten und letzten Doppelspieltag in der Abstiegsrunde der Bayernliga ist der Klassenerhalt geschafft. Die beiden Siege gegen Fürstenfeldbruck 2, am Samstag gab es ein 46:27 (22:15), am Sonntag ein 34:26 (18:10), halfen dabei, dass die Herzogstädter als Dritter ins Ziel kamen.

Doch entscheidend für den Klassenerhalt war am Ende nicht nur die Platzierung des Vereins. Auch die Entscheidung des BHV, einen Tag vor dem letzten Spieltag die Anzahl der Teams für die neue Bayernliga-Saison von 14 auf 16 zu erhöhen, half dem TSV. Denn das bedeutete, dass es plötzlich nicht mehr fünf, sondern nur noch drei Absteiger geben wird. Friedberg ist damit gerettet, außer die Haltung des Verbandes, der in den letzten Wochen eher nicht mit Klarheit und professioneller Kommunikation aufgewartet hatte, ändert sich erneut. 

Damit endete die Bayernliga – Saison für den TSV mit zwei Spielen gegen Fürstenfeldbruck 2, die sportlich plötzlich nicht mehr allzu bedeutend waren. Die Reserve des Drittligisten hatte bislang jede Partie verloren. Friedberg hingegen war nur im ersten Spiel der Abstiegsrunde unterlegen und kam mit dem Rückenwind aus drei Siegen am Stück in den letzten Doppelspieltag.

Die Mannschaft begann das Heimspiel am Samstag extrem motiviert. Die lange Saison, das erste Spiel fand schließlich vor gut acht Monaten statt, sollte vor den eigenen Fans ein erfolgreiches Ende nehmen. In einem munteren Spiel, in dem Fürstenfeldbruck fast ohne Abwehr spielte, konnte sich Friedberg dann nach Herzenslust austoben. 

Bis zum 11:7 war es noch einigermaßen knapp, aber nach dieser ersten Viertelstunde setzte sich Friedberg immer weiter ab. Das 22:15 zur Pause in der TSV-Halle war ein erfreulicher Zwischenstand.

Friedberg verteidigte gut, das Tempospiel funktionierte. Auch im Positionsangriff gelang den Herzogstädtern viel, zahlreiche schön herausgespielte Treffer erfreuten das Publikum. Schnell wurde es gegen stark nachlassende Gäste deutlich. 

Zwischenstände von 25:15 und 36:20 verdeutlichten die Friedberger Dominanz nach der Pause. Die Marke von 50 Toren wäre sogar möglich gewesen, am Ende fehlte aber etwas die Konzentration beim Abschluss. So sah das letzte Heimspiel dieser Saison die höchste Anzahl an Friedberger Toren seit dem Saisonbeginn. Das Endresultat von 46:27 (22:15) lässt sich auch als Symbol für die hervorragende sportliche Entwicklung lesen, welche der jungen Mannschaft mit ihrem Trainer Andreas Dittiger gelungen ist. 

Am Sonntag stand dann gleich das zweite Spiel an, diesmal in Fürstenfeldbruck. Wieder gewann der TSV relativ ungefährdet, diesmal jedoch etwas knapper mit 34:26 (18:10). „Da waren die Beine einfach schwer, aber das ist kein Wunder nach der langen Saison und den intensiven letzten vier Wochen“, sagte Dittiger. „Sportlich ging es ja dann doch um nicht mehr viel, aber natürlich ist es super, mit zwei Siegen in die Pause zu gehen. Ich muss sagen, dass die letzten Wochenenden sehr intensiv waren mit den Doppelspieltagen. Die Mannschaft und ich haben viel Zeit verbracht miteinander, das war auch sehr schön, aber jetzt ist es auch mal wieder gut. Wir alle freuen und auf die Pause nach der langen und sehr anstrengenden Saison.“

Friedberg gewann somit auch das zweite Spiel am Wochenende. Diesmal war das Tempo nicht allzu hoch, der Start misslang dem TSV. Erst nach dem 7:7 ab der 14. Minute übernahm er die Kontrolle. Jetzt hielt die Abwehr, der TSV kassierte kaum noch Treffer. Zur Pause führte er schon mit 18:10. 

Ohne zu glänzen brachte Friedberg dann den Sieg nach Hause. Fürstenfeldbruck 2, das jedes Spiel in der Abstiegsrunde verloren hatte, konnte die Herzogstädter wieder nicht gefährden. Über Zwischenstände von 21:14 und 26:21 brachten sie auch den zweiten Sieg sicher nach Hause. Das 34:26 (18:10) in der sportlich wohl bedeutungslosen Begegnung bringt den Handballern nicht nur den fünften Sieg in Folge ein. Er lässt sie auch in der Abstiegsrunde auf dem dritten Rang nach Hause kommen. 

Abgestiegen aus der Bayernliga sind damit Stand jetzt Cham, Eichenau und Fürstenfeldbruck 2. Waldbüttelbrunn belegte Rang eins in der Meisterrunde und wird damit wohl auch in die Dritte Liga aufsteigen. 

Abschließend ist zu sagen, dass der BHV mit der kurzfristigen Entscheidung, die Anzahl der Mannschaften für die kommende Saison in der Bayernliga zu erhöhen, zwar den Vereinen massiv entgegengekommen ist. Nach dem Chaos der letzten Wochen mit der Unsicherheit, welche Punktezählung denn jetzt gilt, ist dieser Kompromiss wohl ein Versuch, den Schaden zu begrenzen. Friedberg hat diesmal davon profitiert, dennoch hinterlässt das Ganze einen faden Nachgeschmack. 


Kader am Sa.: 

Altenweger; Karl; Häusler (6); Braun (6); Geisreither (1); Weigl (5); Link; Riesenberger (3); Cada (3); Wanie (3); Abstreiter (8/6); Schmid (3); Porterfield (4); Prechtl (4). 


Kader am So.:

Altenweger; Karl; Häusler (2), Wanie (1); Braun (5); Schiechtl (2); Geisreither (1); Link (2); Riesenberger (4); Cada (1); Abstreiter (8/6); Schmid (3); Porterfield (1); Prechtl (4). 


Domenico Giannino 


Anmerkung der Redaktion:

Am Rande des Spiels wurden einige verdiente Spieler verabschiedet. Verlassen werden den Verein: Fabian Abstreiter, Flo Gaedt, Patrick Schupp, Tim Porterfield, Henry Häusler und Timo Riesenberger. Die Abteilungsleitung rund um Simone und Dirk, sowie die gesamte Handballfamilie des TSV wünscht allen auf ihrem weiteren sportlichen und privaten Weg alles Gute. Wir werden euch vermissen!