Niederlage im Derby

Mit der 22:25 (10:15) Niederlage in Haunstetten am Samstagabend hat der TSV Friedberg im

Kampf um den Klassenerhalt wertvollen Boden verloren. Die Handballer treten damit in der

Abstiegsrunde der Bayernliga auf der Stelle.

Mit dem Rückenwind eines Heimsiegs gegen Ismaning fuhren die Herzogstädter die kurze

Strecke in den Süden von Augsburg. Beim Letzten der Abstiegsrunde wollte der TSV die

Aufholjagd fortsetzen und den Abstand auf die sicheren Plätze verkürzen.

Aber von Beginn an waren die Friedberger zu passiv in der Abwehr. Sie rückten nicht weit

genug heraus, verloren viele Zweikämpfe und ließen die Gastgeber zu einfachen Abschlüssen

kommen. Darum wuchs der Rückstand nach dem 4:5 in der achten Minute innerhalb kurzer

Zeit auf 4:9 an. Trainer Andreas Dittiger musste früh eine Auszeit nehmen.

Friedberg stellte jetzt defensiv auf eine 5-1-Formation um. Damit kam Haunstetten erst

einmal nicht so gut zurecht. Doch Friedberg ließ auch vorne viel liegen. Die offensive Abwehr

der Gastgeber sorgte dafür, dass die Herzogstädter zu wenig selbst den Abschluss suchten und

stattdessen eher den sicheren Pass zum Mitspieler warfen. Zudem trafen sie viele falsche

Entscheidungen. Über die gesamte Spieldauer hatte Friedberg im Angriff so seine Probleme.

In einer umkämpften Partie mit einigen Zeitstrafen lagen die Gäste ständig zurück.

Mehr als ein 7:10 nach gut 19 Minuten war so nicht möglich, dann jedoch zog Haunstetten

wieder davon und Friedberg musste sich mit dem 10:15 Pausenstand auf einen harten Kampf

einstellen.

Der TSV versuchte alles und nahm den Haunstetter Spielmacher Alex Horner im zweiten

Durchgang in Manndeckung. Das half sehr dabei, Haunstetten Spielplan zu bekämpfen.

Schnell war der TSV auf drei Treffer heran.

Doch die Probleme im Angriff blieben. Die Chancenverwertung im zweiten Durchgang war

ausbaufähig, Friedberg musste für jedes Tor viel Aufwand betreiben und ließ viel liegen.

Dennoch wäre etwas möglich gewesen: Beim 19:20 war der Abschluss geschafft und

Friedberg hatte einige gute Möglichkeiten für den Ausgleich. Bis zum 21:22 acht Minuten vor

dem Ende waren die Gäste mehrmals nah dran, schafften es aber nie, tatsächlich zu

egalisieren. Danach konnte sich Haunstetten mit dem Tor zum 24:22 wieder etwas absetzen.

Friedberg hatte noch über vier Minuten Zeit für die Wende, traf aber keinen Wurf mehr.

Darum endete das Derby in Haunstetten mit der nächsten Friedberger Niederlage.

Das 22:25 (10:15) in der Bayernliga ist ein herber Rückschlag im Kampf um den

Klassenerhalt. Jetzt ist der Rückstand auf Rang drei schon auf acht Zähler angewachsen. Fünf

Spiele warten noch auf den TSV, vier davon sind gegen Teams, die in der Abstiegsrunde vor​

den Herzogstädtern platziert sind. Nach dem Osterwochenende geht es gegen Bad Neustadt

weiter.

„Diese Niederlage ist sehr ärgerlich“, sagte Trainer Andreas Dittiger. „Durch die vielen

vergebenen Chancen ist es uns nicht gelungen, den Rückstand aus der ersten Hälfte

umzudrehen. Aber generell hat uns heute das Selbstverständnis gefehlt, mit dem wir in den

letzten Spielen aufgetreten sind. Besonders die Aggressivität in der Abwehr und die

Konzentration bei den Abschlüssen haben wir vermissen lassen.“

Murgg; Fieger (1); Okyere (2); Hildebrandt; Braun (4); Wanie D. (1); Geisreither; Wanie H.;

Newel (2); Pekdag (2/2); Bauer (1); Schiechtl; Weigl (6/3); Prechtl (3).

Domenico Giannino