Mit dem Abstieg aus der Bayernliga ist der TSV zum ersten Mal seit 36 Jahren nicht mehr mindestens viertklassig.

In einem sportlich bedeutungslosen Spiel haben die Friedberger Handballer mit 35:24 (18:8) in Roßtal gewonnen. Auf das Klassement in der Abstiegsrunde der Bayernliga hatte dieser Sieg im letzten Saisonspiel aber keinen Einfluss mehr: Friedberg steigt als Fünfter in die Landesliga ab, Roßtal geht als Letzter denselben Weg.


Ein letztes Mal machte sich der TSV in der Bayernliga auf eine Auswärtsfahrt. Bei Roßtal würden die Handballer am Samstag die Saison beenden. Beide Teams standen bereits als Absteiger fest, aber Friedberg, das sich in der Rückrunde der Abstiegsrunde mit drei Siegen aus sechs Spielen nochmals verbessert hatte, wollte den versöhnlichen Saisonabschluss schaffen und seine Bilanz ein wenig aufpolieren.


Und das gelang auch dank der hervorragenden Abwehr. Roßtal lag früh zurück, nach dem 3:2 zog Friedberg wegen seiner aggressiven Deckung immer weiter weg. Bis zur 24. Minute ließen die Gäste nur ganze vier Tore zu, über ein 10:3 und ein 16:4 waren die Verhältnisse schon früh geklärt.


Friedberg konnte dieses hohe Tempo nicht ganz bis zur Pause halten. Ab dem 18:5 vier Minuten vor der Sirene ließen die Gäste kurz ein wenig nach, Roßtal kam daher noch auf 18:8 heran. Aber es war klar, dass die Herzogstädter schon auf einem guten Weg waren, diesen letzten Sieg in der Bayernliga einzufahren.

Knapp wurde es auch nach der Pause nie. Friedberg war dank der ausgezeichneten Abwehr und seinem effizienten Tempospiel stets in der Lage, die Angelegenheit zu kontrollieren. Die vielen Ballgewinne nutzten die Handballer so für einfache Tore über den Gegenstoß. Roßtal fehlten auch ein wenig die Mittel, um zurückzukommen, die Luft war nach einer langen und für beide Teams ernüchternden Saison vielleicht auch ein wenig raus.


Zwischenstände von 25:13 und 30:15 verdeutlichen die andauernde Überlegenheit der Gäste. Sportlich war der 35:24 (18:8) Sieg in Roßtal bedeutungslos. Aber vielleicht kann die überzeugende Leistung im letzten Saisonspiel als Blaupause dienen, wenn es im Herbst in der Landesliga Süd weitergehen wird. Friedberg ist damit zum ersten Mal seit 36 Jahren nicht mehr mindestens viertklassig im deutschen Handball.


„Wir haben uns gestern zum Abschluss super präsentiert“, sagte der scheidende Trainer Andreas Dittiger. „Es war unser Ziel, mit einem guten Resultat aus der Saison rauszugehen. Das ist uns gelungen, dank der guten Abwehr und unserer starken Torhüter. Es hat Spaß gemacht, die Entwicklung der letzten Wochen zu sehen. Jetzt wartet die wohlverdiente Pause auf uns und dann beginnt ein neuer Abschnitt.“


Murgg; Karl; Okyere (2); Braun (5); Geisreither (1); Wanie (1); Newel (6); Cada (3); Pekdag; Bauer (1); Schiechtl (3); Weigl (7/3); Prechtl (6).


Domenico Giannino